Beratungspraxis Peter Haas-Ackermann

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Paarberatung

Uns Menschen ist gemeinsam, dass wir früher oder später Erlebnisse im Leben haben, die für uns bedrohlich, verletzend, peinlich und oft unfassbar sind. Gleichzeitig liegt es in der Natur der Lebensprozesse, uns (solange) immer wieder in Situationen zu bringen, die Ähnlichkeit mit solchen vergangenen Situationen haben, bis wir mit diesen Vergangenheitserfahrungen kraftvoll umgehen können.

 

Es ist aber auch möglich, dass wir als Kinder etwas für die Eltern aus Liebe zu tragen versucht haben, wenn es schwere Schicksale in der Herkunftsfamilie gab, wie z.B. frühen oder tragischen Tod eines Familienmitglieds, Krankheit, Scheitern oder schuldhaftes Vergehen. Ein bestimmtes Verhalten/Symptom wie z.B. Angst, Depression, Sucht, „Untreue“, Suizid etc., kann die Folge unbewusster Identifikation oder Übernahme fremden Schicksals sein. Nebst dem Bedürfnis dazu gehören zu dürfen, können andere mögliche Motive für solche Dynamiken in der Verstrickung aus Loyalität oder in der Nachfolge aus Liebe wurzeln. Fremde Lasten dieser Art binden im Unbewussten an die Herkunftsfamilie und verhindern das Eingehen einer tragfähigen eigenen Paarbeziehung.

 

Folglich tragen wir in uns meistens noch ungelöste alte Verletzungen, Ängste, Loyalitäten und Wutgefühle, wenn wir als Erwachsene Beziehungen eingehen Die Hintergründe für diese Wunden und Gefühle sind häufig längst vergessen, verdrängt oder gänzlich unbewusst. Deshalb sieht es für uns häufig so aus, als würden unsere gegenwärtigen Beziehungen die Schmerzen und Gefühle verursachen. Ausserdem glauben wir dann für gewöhnlich, dass v.a. fehlende Liebe die Ursache für Probleme in Beziehungen ist. Dabei liegt es gerade an der Nähe und der Möglichkeit der Liebe in einer Beziehung, dass wir mit Problemen aus der Vergangenheit konfrontiert werden. So glauben wir vielleicht tief in uns, es nicht wert zu sein, weil wir angeblich zu wenig interessant, intelligent, liebenswert, attraktiv etc. sind. Oder wir denken, dass niemand weiss, wie wütend und verletzt wir eigentlich sind. Möglicherweise sind wir auch überzeugt davon, dass wir eigentlich niemandem wirklich vertrauen können oder einfach keine Kritik ertragen. Aus dem Vorsatz heraus sich nie wieder von jemandem verletzen zu lassen, verschweigen wir wichtige Dinge, ziehen uns zurück oder unterstellen anderen etwas, was unbewusst in uns selbst abläuft. Daraus ergeben sich zunehmend mehr Konflikte, auf die z.B. mit sexueller Lustlosigkeit, Eifersuchtsgefühlen und hilflosen Ausbruchsversuchen reagiert wird. Der Teufelskreis von Enttäuschungen und gegenseitigen Vorwürfen dreht sich dadurch dann erst recht.

 

In der Paarberatung geht es u.a. darum zu erkennen, in welcher Weise unsere gegenwärtigen Beziehungen eine Gelegenheit sind, um uns von schmerzhaften und „unerledigten“ Geschichten sowie belastend gewordenen Verhaltensmustern aus der Vergangenheit zu befreien und neue befähigende Beziehungskompetenzen zu erwerben. Da heutige Verhaltensmuster in der Beziehung nicht „Charaktereigenschaften“ sind, sondern häufig in der Herkunftsfamilie gelernt wurden, ist ein Umlernen grundsätzlich möglich. So zielt die Paarberatung letztlich darauf ab, Verstrickungen erkennbar werden zu lassen, so dass unbewusst Übernommenes abgelegt, festgefahrene Überzeugungen relativiert und neue, zufrieden stellendere Lebenswege und Beziehungsformen gewählt werden können.