Beim Konflikt-Management geht es darum:
- Konflikte und ihre Ursachen klarer zu erkennen
- das Lösungs- und Innovationspotential von Konflikten erfassen zu lernen
- Konflikte als Kooperationspartner für Veränderungen kraftvoll zu nutzen; und
- Konflikte so zu bewältigen, dass sie zur Selbsterkenntnis der Persönlichkeit führen
(z.B. der Stärken und Schwächen des eigenen Konflikt-(Lösungs)-Verhaltens und
Beziehungen/Gruppen/Organisationen sowohl nach innen wie nach aussen
nutzbringend strukturieren.
Konflikte in Arbeitsgruppen sind ein alltägliches Vorkommnis. Wenn sich verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Interessen in einer Gruppe zusammenschliessen, dann muss es auch zwangsläufig zu Interessenskollisionen kommen.
Kooperatives Verhalten bedeutet, diese Interessenunterschiede zu akzeptieren, die Bereitschaft zu besitzen, andere Interessen anzuhören und zu verstehen, und sich zu bemühen, Lösungen zu finden, mit denen alle Gruppenmitglieder einverstanden sein können.
Zu häufig wird die Äusserung von fremden Interessen als Bedrohung der eigenen aufgefasst, so dass im Gespräch jede Interessengruppe klarmachen will, dass sie hat und die andere Gruppe im ist. Da kein Mensch das Gefühl mag, dass er Unrecht hat und denkt, kommt es dann zu Angriffen, Verteidigungen, Rechtfertigungen, Argumentationen, um die anderen zu überreden und zu überzeugen. Auf diese Weise verhärten sich die Fronten, und die Gruppenmitglieder lehnen sich ab, weil sie verschiedene Interessen haben.
Diese negativen Begleitumstände von Konfliktgesprächen können vermieden werden, wenn man sich noch einmal klar macht, dass jeder Mensch ein Recht auf seine Gefühle, Wünsche, Abneigungen und Interessen hat und dass diese nicht sein können.
Wenn ein Gruppenmitglied mit seinem Ärger und mit seinen Wünschen erst einmal angehört wird und wenn diese verstanden und akzeptiert werden, dann ist es auch in der Lage, sich auf realistische Weise mit den Interessen der anderen Gruppenmitglieder auseinander zu setzen. Wird aber zunächst nicht akzeptiert, dass es diese Wünsche hat, und wird versucht, sie ihm auszureden, dann ist das Gruppenmitglied so stark mit seinen Gefühlen beschäftigt, unterlegen zu sein, nicht verstanden zu werden, abgelehnt zu werden oder zu denken, dass ihm die realistische Auseinandersetzung mit der Umwelt unmöglich ist.
Damit in einer Gruppe Konflikte angemessen gelöst werden können, muss also jedes Gruppenmitglied das Vertrauen in die Gruppe haben können, das in der folgenden Aussage formuliert wird:
„Ich weiss, dass ich in dieser Gruppe alle meine Schwierigkeiten und Wünsche äussern kann. Ich weiss auch, dass die anderen versuchen werden, sie zu verstehen und zu akzeptieren. Ich vertraue auch darauf, dass sie sich bemühen, mit mir zusammen Lösungen zu finden, die uns allen gerecht werden. Ob das aber immer möglich sein wird, weiss ich nicht – aber ich weiss, dass meine Wünsche und meine Person wichtig genommen werden.“